Theodor Lessing: Untergang der Erde am Geist der Machteliten. Die verfluchte Kultur der Maschine

Robert Josef Kozljanic: 100 Jahre radikale Zivilisationskritik und solidarische Lebensdemokratie

München: Albunea Verlag 2014

Hier werden zwei Gründungstexte der radikalen Zivilisationskritik in konzentrierter Auswahl geboten: Theodor Lessings Buch „Europa und Asien – Untergang der Erde am Geist“ (1914) und sein Manifest „Die verfluchte Kultur“ (1921). Lessing prangert darin die technologische Zivilisation des Westens mitsamt ihren skrupellosen Machteliten an, alles und jeden ihrem Ausbeutungskalkül, ihrer Geldgier und Herrschsucht zu unterwerfen und so die Erde und ihre Lebewesen in den Ruin zu treiben; und dies gleichsam systematisch mit mörderischer Folgerichtigkeit und einer Rationalität des Wahnsinns. – Robert Josef Kozljanic spannt in der nachfolgenden Schrift „100 Jahre radikale Zivilisationskritik und solidarische Lebensdemokratie“ den Bogen von Theodor Lessing und Ludwig Klages bis zu dem derzeit couragiertesten Zivilisationskritiker und Naturschützer Derrick Jensen (geb. 1960). Jensen hat in Büchern wie „A Language Older than Words“ (2000), „Endgame“ (Bd. 1: The Problem of Civilization; Bd. 2: Resistance; 2006) und „Earth at Risk – Building a Resistance Movement to Save the Planet“ (2013) die Kritik auf eine neue Stufe gehoben. Hier setzt Kozljanič an und zeigt, wie man/frau mit Liebe und Zorn, beherzt und vernünftig, das Wahnsystem der Ausbeutungszivilisation unterlaufen und eine wahrhaft solidarische Lebensdemokratie fördern kann: politisch, psychologisch, lebenskünstlerisch.

Prof. Dr. Theodor Lessing (1872-1933), Philosoph, Kulturkritiker, Aktivist; engagierte sich in der Frauenbewegung, Arbeiterbildung und im Naturschutz; war (zusammen mit seiner Frau Ada) Gründer der „Freien Volkshochschule“ Hannover-Linden, Gründer des „Anti-Lärm-Vereins“. Er arbeitete u. a. als reformpädagogischer Lehrer (Landerziehungsheim Haubinda und Laubegast/Dresden), investigativer Journalist und Hochschuldozent (TH Hannover). Wichtige Schriften: „Schopenhauer, Wagner, Nietzsche“ (München 1906), „Philosophie als Tat“ (Göttingen 1914), „Europa und Asien (Untergang der Erde am Geist)“ (Berlin 1914, div. Neuauflagen und Erweiterungen), „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“ (München 1919, div. Neuauflagen und Erweiterungen), „Die verfluchte Kultur“ (München 1921). Am 30. 8. 1933 wurde er im tschechoslowakischen Exil in Marienbad von zwei Nazis erschossen. Postum ist seine Autobiografie „Einmal und nie wieder“ erschienen (Prag 1935).

Dr. Robert Josef Kozljanic M.A. (geb. 1966) studierte Philosophie, Psychologie, Ethnologie, Volkskunde, Germanistik. Er arbeitet u. a. als Dozent, Kursleiter, Autor und Verleger. Herausgeber der Reihe „Jahrbuch für Lebensphilosophie“. Freier Mitarbeiter des Pädagogischen Instituts der Stadt München. Sozialarbeiter in einer Gemeinschaftsunterkunft für Wohnungslose. Wichtige Schriften: „Kunst und Mythos“ (Oldenburg 2001), „Ernesto Grassi – Leben und Denken“ (München 2003), „Lebensphilosophie – Eine Einführung“ (Stuttgart 2004), „Der Geist eines Ortes – Kulturgeschichte und Phänomenologie des Genius Loci“ (2 Bände, München 2004), „Freundschaft mit der Natur – Naturphilosophische Praxis und Tiefenökologie“ (Klein Jasedow 2008), „Pädagogik und Philosophie des Grenzerlebens“ (in: erleben & lernen, 1/2014).

ISBN 978-3-937656-03-8 (Buch: 16,- €; 132 S.)

ISBN 978-3-937656-02-1 (E-Book: 11,99 €)

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